ZUM 50. TODESTAG VON HANNAH ARENDT
Museum Hegel-Haus, Samstag,
den 29. November 2025, 10:30h
Prof. Dr. Michael Weingarten: Eine Revolution im Recht als Revolution des Rechts – Hannah Arendts Revolutionsbuch gelesen in der Perspektive ihrer fundamentalen Kritik der Menschenrechts-Erklärung von 1948
Hannah Arendts Buch „Über die Revolution“ gehört immer noch zu ihrem am wenigsten verstandenen Werk. Und auch ihre Kritik an den Menschenrechten wird zumeist nur rezipiert mit ihrer These, es gebe nur ein einziges Menschenrecht, nämlich das Recht, Rechte zu haben. Unbeachtet bleibt, dass Karl Jaspers ihr im Kontext dieser Arbeiten schon früh und mehrfach den Hinweis auf Spinoza gegeben hat. Dieser habe doch in philosophischer Hinsicht Grundlagen für Arendts politische Konzeptionen aufgezeigt. Und Arendt ist offensichtlich diesem Hinweis gefolgt, auch wenn sie in ihrem Denktagebuch in ihrer typischen Art nur knurrige Bemerkungen zu Spinoza notiert.
In dem Vortrag sollen die spinozistischen Spuren in Arendts Denken rekonstruiert und in ihren systematischen Konsequenzen aufgezeigt werden. Denn es ist der „Geist der Gesetze“, der das Handeln der Vielen leitet und genau dadurch ihr Handeln unterscheidet: einerseits vom „Geschrei“ und bloß affektiven Agieren des „Pöbels“, andererseits vom passiven Verhalten eines „Untertans“.
Michael Weingarten war bis zu seinem Renteneintritt wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Philosophie an der Universität Stuttgart und Honorarprofessor für Philosophie an der Universität Marburg.
Kostenbeitrag: 10 Euro, inkl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf
