Besprechung unseres Buches „Albert Schweitzer. Ein Portrait“

Das erste Buch unseres Verlages war mein Portrait von Albert Schweitzer. Dazu ist jetzt eine von Igor Wroblewski geschriebene Besprechung erschienen – im „Albert Schweitzer Rundbrief 2024. Jahrbuch für die Freunde von Albert Schweitzer“. Hier deren Anfang:

Der Autor zeichnet in seinem unverkennbaren kunstvollen und zugleich sehr gut lesbaren Stil Ein Portrait von Albert Schweitzer. Hierin werden neben den wichtigsten Lebensstationen des „Urwalddoktors“ einige durchaus weniger bekannte Fakten beleuchtet und allem voran werden von dem Philosophen Ackermann Zusammenhänge zwischen dem Werk Schweitzers und z.B. der Ethik Immanuel Kants ausgearbeitet und auf eine spannende (weil gut verständliche) Weise dargestellt. Das besonders Schöne an diesem kurzen und dennoch vielschichtigen Buch ist, dass Frank Ackermann einerseits in packenden, fließenden Sätzen über das außergewöhnliche Leben Schweitzers zu berichten versteht – dass er aber andererseits den berühmten Philosophen, Theologen, Arzt (mit dreifachem Doktortitel) und Organisten sehr ausführlich selbst zu Wort kommen lässt. So lesen wir beispielsweise in Schweitzers eigenen Worten, wie ihm der Begriff „Ehrfurcht vor dem Leben“ während einer Fahrt auf dem Ogowe-Fluss „urplötzlich“, weder geahnt noch gesucht, eingeleuchtet hat: „Das eiserne Tor hatte nachgegeben; der Pfad im Dickicht war sichtbar geworden. Nun war ich zu der Idee vorgedrungen, in der Welt- und Lebensbejahung und Ethik miteinander enthalten sind! Nun wusste ich, dass die Weltanschauung ethischer Welt- und Lebensbejahung samt ihren Kulturidealen im Denken begründet ist.“ Ackermann lädt uns vor diesem Hintergrund zum Nachdenken ein, wie dringend notwendig wir die Ideale Schweitzers in unserer heutigen Welt brauchen – wie er schreibt, „angesichts von Massentierhaltung und Artensterben, Überfischung und Verschmutzung der Weltmeere, Abholzung der Wälder, dem allgemeinen Raubbau an der Natur und der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen. Die Last des Wehs, das auf der Welt liegt, ist nicht geringer geworden; alle sollen wir uns dieser Last stellen und nicht wegschauen, vielmehr sie mittragen und mindern.“ Der Appell Schweitzers ist mindestens so aktuell, wie Das Prinzip Verantwortung von Hans Jonas, dabei aber noch allumfassender, weist er doch hin auf das wichtige Zusammenspiel zwischen Gesinnungs- und Verantwortungsethik, auch zwischen Vernunft und Mitgefühl als die beiden relevantesten Moralbegründungen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert