Mal was Politisches: Das „Narrativ“ der Afd

Im letzten Blogeintrag hatte ich, in Hinblick auf die „Nazinen“, Herbert Kickl erwähnt, als den neuen „Volkskanzler“ in Hermynias „geliebtem Österreich“. Überraschend wurden jetzt die Koalitionsverhandlungen abgebrochen – und keiner weiß, wie es weitergeht: vielleicht eine Expertenregierung, vielleicht Neuwahlen.

Was nun Deutschland betrifft, so gehe ich davon aus, dass die AfD weiteren Auftrieb und Zuwachs erhält. Denn, was man der AfD lassen muss, sie hat im Unterschied zu den anderen Parteien das, was man heute als „Narrativ“ bezeichnet. Das „Narrativ“ hat drei Teile und lautet lautet ungefähr so.

Erster Teil: Mit Deutschland geht es schon lange bergab, immer schneller und steiler bergab: Bürokratie-Wahnsinn und Regulierungssucht, eine schlechte Infrastruktur, d.h. schlechter öffentlicher Nahverkehr mit einer unpünktlichen, chaotischen Bahn, maroden Brücken und Straßen, verstopften Autobahnen, von der mangelhaften digitalen Infrastruktur ganz zu schweigen. Weiterhin eine teure, aber kriegsuntüchtige Armee, Bildungsmisere, Pflegenotstand, schlechte ärztliche Versorgung, unerschwingliche Mieten, Überforderung durch unkontrollierte Einwanderungsströme. Und zu guter Letzt: eine schon länger schwächelnde, sinkende Wirtschaftsleistung, eine niedergehende Wirtschaft.

Kurz und gut: Deutschland war einmal ein starkes und reiches, ein sicheres und sauberes Land. Jetzt aber ist es pleite und heruntergekommen, unsicher und verdreckt, was sich mit zahllosen Beispielen und Anekdoten belegen lässt

Zweiter Teil: Schuld am Niedergang sind die etablierten Partien, die alle unter einer Decke stecken und jegliche Kritik und echte Opposition bekämpfen und unterdrücken. Und wenn man die etablierten Parteien weitermachen lässt und nichts unternimmt, dann geht das Land vollends vor die Hunde und unsere Kinder und Enkel werden auf einem Schuldenberg und Müllhaufen sitzen.

Dritter Teil: Rettung kann nur ein radikaler Politikwechsel bringen – die Afd.

Dies ist das dreiteilige „Narrativ“, und es ist insofern überzeugend, als so ziemlich jeder viele Einzelheiten der Misere in seinem Alltag bestätigt findet: wenn er als Kassenpatient monatelang auf einen Facharzttermin warten muss, wenn er bei einer Behörde einen Bauantrag einreicht, er am Bahnsteig steht, wo kurzfristig der Zug ausfällt, dessen Toiletten überdies nicht funktioniere usw. usw.

Die AfD hat ein „Narrativ“, die anderen aber nicht; sie haben nur einen schwachen Aufguss alter Parolen. Das macht sie schwach und die AfD umso stärker. Ich fürchte, bei der Bundestagswahl in vier Jahren wird die Afd die stärkste Partei sein.

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