Nachdem ich zuletzt vom Abschluss des Textes berichtet hatte, wurden mittlerweile auch die Photos ausgewählt und das Vorwort geschrieben. Es beginnt so:
Es hat immer etwas Merkwürdiges und Rätselhaftes, wenn es im Leben eines Menschen ein zentrales, schicksalhaftes Ereignis gibt, einen Wendepunkt, an dem die Lebensbahn eine neue und unvorhersehbare Richtung nimmt. Ein Beispiel, das sprichwörtliche Bekanntheit erlangte, ist das Damaskus-Erlebnis, durch welches Saulus zum Paulus und damit zu einer welthistorischen Persönlichkeit wurde.
Und auch bei Nietzsche gab es ein solches Ereignis. Es geschah während seines ersten Aufenthalts in Sils Maria, als er Anfang August 1881 am See von Silvaplana ging. Da kam ihm blitzhaft der „Ewige-Wiederkunfts-Gedanke“, und durch diesen Gedanken und das mit ihm verbundene Gefühl der Erleuchtung und Berufung wurde Nietzsche zu dem einzigartigen Dichter-Denker des Zarathustra, als der er heute berühmt ist.
Der Drucksatz wird wohl diese Woche fertiggestellt, so dass das Buch vor Weihnachten vorliegt. Im übrigen freu ich mich auf Samstag – auf den Besuch von Alessandro Bellardita im „Philosophischen Café im Hegel-Haus“. Er wird referieren über „Was ist Demokratie? Und, wenn ja, wie viele? – Neue Wege aus einer Krise der Demokratie“. Ich bin gespannt…